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Lernen in einem Vorzeigeprojekt

Nicht zu übersehen ist der neue Trakt der Nordseeschule, denn von der Straße bis zum Eingang geht man an den neuen Fachräumen mit ihren großen Fenstern und den darüber liegenden neuen Klassenräumen für die Oberstufe vorbei. Er präsentiert sich lichtdurchflutet und modern, aber an die bestehenden Gebäude an- und in sie eingepasst. Er entstand anstelle des baufälligen Turms mit dem naturwissenschaftlichen Trakt. Die Kosten von 4,3 Millionen Euro hat der Kreis Nordfriesland als ehemaliger Schulträger übernommen.

Zur Eröffnung waren viele gekommen, die den fertigen Neubau sehen wollten: Ehemalige Schulleiter wie Wolfgang Werthen, Dieter Demmler und Hans Jörg Rickert von der jetzt zur Nordseeschule gehörenden Regionalschule, amtierende Schulleiter aus Eiderstedt, viele ehemalige Kollegen des Gymnasiums, Bürgermeister aus Eiderstedt, Elternvertreter, Eltern und Mitarbeiter des Internats mit seinem pädagogischen Leiter Rüdiger Hoff und dem kaufmännischen Leiter Claus Weigandt sowie weitere Vertreter des öffentlichen Lebens.

Der stellvertretende Rektor Ralf Wusterbarth erinnerte an die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schule, Architekten und Bauaufsicht. In den Fachräumen werde unter Mitwirkung der Schüler behutsam eine Lernumgebung geschaffen. Er dankte dem Architekturbüro Johannsen und Fuchs, Husum, für das Konzept der größeren Sammlungs- und Vorbereitungsräume sowie für die barrierefreien Fach- und Klassenräume. Zusammen mit der schon vorher fertig gestellten großen Mensa sei damit ein Zeichen für den Bildungsstandort St. Peter-Ording gesetzt worden. Dreimal ein A - in Anlehnung an die Ratingagenturen - wolle er dafür aussprechen: aktiv, außergewöhnlich engagiert und ausgezeichnet.

Schulsprecherin Alina Ehrhardt freute sich über die nur für die Oberstufe vorgesehenen oberen Räume. Dort könnten sie enger zusammenarbeiten. "Wir fühlen uns da jetzt schon tierisch wohl."

Die Schüler waren auch in die Energieplanung eingebunden. Fenja Stratil und Elena Walker stellten die Energie-Arbeitsgemeinschaft "green network" vor. Diese befasste sich mit der Dreifachverglasung, moderner Dämmung, einem intelligenten Beleuchtungssystem, der Belüftungsanlage mit CO2-Sensoren und einem Blockheizkraftwerk. Die AG möchte weiter an der Planung einer Photovoltaikanlage und an einem besseren Nutzungsverhalten von Schülern und Lehrern mitarbeiten.

Rainer Balsmeier, Vorsitzender des 2009 gegründeten Schulverbands Eiderstedt, erinnerte an das Schulgesetz von 2007, das eine Neustrukturierung der Schulträger forderte. Der Kreis, der das sanierungsbedürftige Gymnasium vom Land "geerbt" hatte, gab es damals an den Schulverband als Träger ab. Davor waren aber noch grundsätzliche Entscheidungen zu treffen, ob ein Gymnasium im Raum Eiderstedt erhalten bleiben sollte und wie viel Geld in eine Sanierung bei der klammen Kassenlage des Kreises investiert werden könnte. Uwe Schwalm, stellvertretender Landrat und Lehrer an der Nordseeschule, ergänzte: "Blut und Wasser haben wir da im Kreis geschwitzt." Der Kreis stimmte für den Standort St. Peter-Ording und einen "Neubau", hatte aber vorher beschlossen, Neubauten nur noch in Passivbauweise zu erstellen, was das Projekt teurer machte. Aber so liege der Neubau, was den Energiestandard betrifft, ganz vorne und sei zusammen mit der Energie AG ein Vorzeigeprojekt.

Balsmeier erklärte weiter, dass der Schulverband selbst fast eine Million Euro in die Sanierung weiterer Gebäudeteile der Schule investiert habe. Er wünsche sich, dass alle die bereit gestellten Sachwerte achten. Den obligatorischen Schlüssel überreichte er dem Leiter der Nordseeschule, Oberstudien direktor Matthias Ramm, mit den Worten: "Passen Sie gut auf die Schule auf."

Amtsvorsteher Hans Wolff hob hervor, dass die Nordseeschule in der Landschaft Eiderstedt einen guten Ruf habe und wünschte ihr keine neuen Konzepte von neuen Ministern, sondern Ruhe für ein erträgliches Arbeiten. Die Gäste zeigten sich von den neuen Räumen beeindruckt und ließen sich von den Lehrern auch die Technik erklären.

Eingeleitet hatte die Feier, wie es sich für eine Europaschule gehört, das Klassikorchester mit der Eurovisions-Hymne. Christine Melzer dirigierte später auch den Mittel- und Oberstufenchor, der das Lied "Vois sur ton chemin" sang, begleitet von Lou Rühmekorf am Klavier. Kristofer Vio hatte mit der Junior Band ein Medley "Oh when the Saints" und mit der Combo und ihren Sängerinnen Matilda Bariani und Katharina Siemsen das Stück "Rehab" einstudiert.