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Schüler helfen Tetenbüller Kirche

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Husumer Nachrichten vom 5. Oktober 2010 / Von aco
aktualisiert: 06.10.2010 14:58 von Sh

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Sind sehr zufrieden mit dem Katalog: Lisa Martens, Nora Sophie Storost, Kirsten Jedicke, Gerhard Rosenbrock und Tetenbülls Pastor Holger Beermann. Foto: aco

Ein ganz besonderes Geschenk machten Schülerinnen und Schüler des zwölften Jahrgangs der Nordsee-Schule St. Peter-Ording der Kirchengemeinde Tetenbüll. Gemeinsam mit Religionslehrer Gerhard Rosenbrock hatten sie im vergangenen Schuljahr eingehend die 30 Malereien an der Nordempore in der St.-Anna-Kirche studiert, die auf das Jahr 1654 datiert werden. Das Ergebnis ist mehr als nur ein Plakat. Es ist ein Katalog, in dem die Schüler jedem Motiv eine Zusammenfassung der im Bild erzählten biblischen Geschichte zuordnen. Im Rahmen des Erntedankgottesdienstes am Sonntag stellten sie ihren Katalog der Gemeinde vor.



Gerhard Rosenbrock initiiert in der zweiten Hälfte des elften Jahrgangs grundsätzlich ein praktisches Kursprojekt. Themen sind beispielsweise Friedrichstadt als Ort der Ökumene oder die Alt-Katholiken auf Nordstrand. Immer geht es um nicht allgemein Bekanntes, um religiöse Themen und Glaubensrichtungen, an deren Spuren man täglich vorübergeht, ohne weiter über sie nachzudenken. Ein ähnliches Schicksal fristeten bislang auch die Emporen-Malereien in der Kirche St. Anna.



"Als wir das erste Mal die Empore entlang schritten, fühlten wir uns von der Bilderflut schier erschlagen", erinnert sich Lisa Martens. Daher teilten sich die Gymnasiasten in Gruppen zu zweit oder zu dritt auf und studierten jeweils zwei bis drei Bilder samt der unter ihnen angegebenen Bibelstellen. Juliane Geertzen hatte alle Hände voll zu tun, mit einer Leiter Bildtafel um Bildtafel voranzurücken und jedes einzelne Motiv zu fotografieren. "Ursprünglich erzählten die Malereien all jenen Menschen die biblische Geschichte, die des Lesens nicht mächtig waren", beschrieb Gerhard Rosenbrock die Funktion der Emporenbilder. Sie dienten als Anlass für eine Predigt, als Exempel. "Heute gehen wir den Weg zurück - vom Bild ausgehend, schreiben wir die abgebildete Geschichte aus der Bibel auf", fuhr der Religionslehrer fort. "Wir möchten die Menschen dazu bewegen, neu oder genauer hinzusehen", umriss er das Ziel des Projekts.



Den Schülerinnen und Schülern hat es Spaß gemacht. "Es ist viel spannender vor Ort zu arbeiten, statt im Klassenzimmer über den Büchern zu hocken. Und die Motivation steigt ungemein, wenn man weiß, dass die Arbeit einen praktischen Nutzen hat", darin sind sich Lisa Martens, Nora Sophie Storost und Kirsten Jedicke einig. Sie beschäftigten sich mit der Geschichte von Isaaks Opferung. Alle 30 Bildtafeln zeigen Stoff aus dem Alten Testament - die Geschichte von Lots Töchtern, den Turmbau zu Babel und viele andere mehr oder weniger bekannte Szenen. Die Bibelkenntnisse kamen ganz automatisch zustande. Und mit ihnen das Erstaunen darüber, wie sehr es im Alten Testament eigentlich zur Sache geht. Man denke nur an Joseph, den seine Brüder als Sklaven verkaufen, oder an das Salomonische Urteil.



Als eine "Sehschule" bezeichnete Pastor Holger Beermann den Katalog. Die Assoziation zwischen Bild und Bedeutung werde durch ihn wieder gestärkt. Insofern haben die Gymnasiasten um Gerhard Rosenbrock zugleich eine kunsthistorische Dimension in ihrem Katalogprojekt eröffnet. Die Emporen-Malereien in St. Anna zählen nämlich zu den lange unerforschten Beispielen angewandter Emblematik in Schleswig-Holstein und Dänemark. Die so genannte offene Form (hier gibt es nur den Bildteil und das auf den gedanklichen Kern hinweisende Motto) gibt den Anstoß zur Deutung. Die ausführliche Auslegung, die subscriptio, haben nun die Gymnasiasten um Gerhard Rosenbrock geliefert.

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