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Deutsch

Vorlesewettbewerb 2016

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Zweite Runde
aktualisiert: 21.02.2016 14:29 von Sh

Einem alten Goethewort nach ist das „Vorlesen die Mutter des Lesens“. Ein solches Wort hat es nun aber so an sich, a) von Goethe und b) alt zu sein. Deshalb lockt es jene Kinder, die mit ihrer Handheld-Konsole längst hinter dem Ofen verschwunden sind, ganz gewiss nicht wieder von dort hervor. Das schaffen in der Regel nur elterliche Leseleidenschaft und echte Liebe für das Buch als solches.

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Diese echte Liebe findet ihren Ausdruck auch im alljährlich stattfindenden Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen. Die meisten deutschen Schulen haben sich nämlich seit vielen Jahren auf die Fahnen geschrieben, die Quintaner selber zum Lesen, und ganz besonders zum Vorlesen zu animieren. Ähnlich wie bei der Matheolympiade müssen sich die Schüler dabei zunächst im Schulentscheid durchsetzen, um sich für die nächsthöheren Ebenen zu qualifizieren.

In Nordfriesland findet die zweite Runde dieses Wettbewerbs – nunmehr schon fast traditionell – an der Nordseeschule in St. Peter-Ording statt. Am 04.02.2016 sollten sich daher die 16 nordfriesischen Schulsieger in der Aula des Gymnasialteils einfinden, um ihre schon zuvor bewiesene Vorlesemeisterschaft erneut unter Beweis zu stellen. Eine Schülerin musste leider absagen, doch die restlichen Schüler waren pünktlich vor Ort und so konnten der Schuldirektor Herr Hokamp und Moderator Herr Vietz die Teilnehmer voller Vorfreude in Empfang nehmen.

Der Wettbewerb wird stets in zwei Runden ausgetragen: In der ersten Runde stellen die Schüler einen selbst gewählten Text vor und werden bezüglich der Textauswahl, der Lesetechnik und -interpretation bewertet. Für ihren Vortrag haben sie jeweils drei Minuten Zeit. In der zweiten Runde wird dann den besten sechs Leserinnen und Lesern der ersten Runde ein ihnen unbekannter Text vorgelegt, den sie technisch einwandfrei und betont vortragen sollen. Dies zu bewerten ist mitunter nicht einfach.

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Als Juroren für dieses schwierige Unterfangen fanden sich Frau Jensen von der Buchhandlung 'Scheller Boyens' aus Heide, Frau Meister von der Gemeindebücherei St. Peter-Ording, Frau Bock von der 'Bücherstube' in St. Peter-Ording, Frau Patricia Schröder, die bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin, sowie Vorjahressieger Joshua Bombis ein.

Die Vorträge der Schüler entführten die Zuhörer dann in die verschiedensten Welten: Einer kämpfte gegen Windmühlen, einer wurde in einen Hinterhalt gelockt, einer war 24 Tage unter Piraten, eine bekam Alpträume. Eine tauchte ab, bei einer lernten die Tiere plötzlich zu sprechen, bei einer schmeckte das Leben plötzlich nach Schokolade, eine wohnte neben einer Hexe, einer zähmte Drachen und eine wurde plötzlich It-Girl.

Die tollen Vorträge der Schüler wurden hin und wieder von kleineren Musikstücken aufgelockert. Mirja Perleberg und Leonie Trapp von der Musical-AG des Nordseegymnasiums trugen sie vor. Während einer 15-Minuten-Pause versorgten die Schülerinnen der 13. Klasse die Zuhörer mit Leckereien und ermittelten die Punktrichter die sechs besten Leserinnen und Leser der ersten Runde. Für die zweite Runde qualifizierten sich Paulina, Tomke, Imke, Max, Wienke und Tjove.

Zu Beginn der zweiten Runde präsentierte die Jurorin Patricia Schröder ihr neuestes Buch 'Emely – voll im Freundschaftschaos' und las daraus vor. Der Clou des Ganzen: Die Schüler schlossen sich ihr an und nahmen den Faden da auf, wo Frau Schröder ihn fallen ließ. Die zweite Runde war ein Ohrengenuss für die Zuhörer und gleichzeitig ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende konnte sich Wienke von der Hermann-Tast-Schule (Husum) hauchzart vor Tjove von der Friedrich-Paulsen-Schule (Niebüll) durchsetzen. Sie ist damit für den Regionalentscheid qualifiziert. Dritter wurde Max vom Gymnasium mit Gemeinschaftsschulteil des Amtes Sylt.

Alle Leserinnen und Leser wurden daraufhin mit Preisen bedacht und in den späten Nachmittag entlassen. Die Fachschaft Deutsch des Nordseegymnasiums hatte keine Mühen gescheut, um den Zuhörern und Lesern den Tag so angenehm wie möglich zu machen.

Der Vorlesewettbewerb hat wieder einmal vor Augen geführt, dass es auch in einer vorgeblich selten lesenden Generation noch echte Leseratten gibt, die einen Text nicht nur verschlingen, sondern auch interpretieren – und so dem Goethewort getrost ein offenes Ohr entgegenstrecken – können und wollen.

(dw)

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